Über prägende Erfahrungen aus Kultur und Gesellschaft

Die Geschichte, die Kultur, die Gesellschaft, unsere Herkunft - all das prägt uns alle gleichermaßen und doch vor allem Frauen immer noch in unterschiedlicher Weise. 
Wir alle werden von unserer Familie, von dem Umfeld, in dem wir aufwachsen, und von der Art und Weise, wie wir geboren werden, auf unterschiedliche Weise geprägt. Im Laufe unseres Lebens machen wir sehr unterschiedliche, oft auch widersprüchliche Erfahrungen in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Art und Weise, wie wir Menschen und Situationen erleben. 
Indem wir uns in unserer (sozialen) Umwelt orientieren und anpassen oder auch nicht, bilden sich Persönlichkeitsmerkmale, Denkmuster, Gefühle und Reaktions- bzw. Verhaltensweisen heraus. All dies trägt zur Wahrnehmung unserer (Um-)Welt, zu unserer Einstellung zum Leben bei.

Diese Grundzüge sind allen Menschen gemeinsam. Prägung hat in vielen Ländern und ihren Kulturen aber auch mit den Unterschieden zwischen Mann und Frau zu tun, mit den Vorstellungen davon, was „weiblich“ und „männlich“ ist, und mit den Zuschreibungen und Bildern, die wir dazu in unseren Köpfen verankert haben. Diese Sichtweisen und Einstellungen werden über Generationen und Jahrhunderte weitergegeben.

Umdenken. Umlernen. Verändern. Ein großer Teil meiner Arbeit im systemischen Coaching besteht darin, diese Einstellungen, Haltungen und Sichtweisen, die Frauen über sich selbst eingenommen haben, die sie gelernt und trainiert haben, für „wahr“ zu halten, zu „bearbeiten“. Negative Zuschreibungen im Sinne von „Mädchen müssen ...“ und „Frauen sind ...“ sind immer noch in unseren Köpfen. Und auch wenn wir vom Verstand her wissen, dass diese „Zeiten vorbei sind“ und wir uns „fortschrittlicher“ sehen und über uns reden, sind diese alten Muster in uns und wirken nach und haben manchmal auch heute noch eine große Kraft.

Was, wenn, wenn wir uns trauen, das beiseite zu schieben, was wir Frauen uns durch Geschichte, Gesellschaft, Herkunft, Kultur und unsere Prägung an (Geschlechter-) Zuschreibungen und Rollen „auferlegt“ haben.

Wer sind wir dann und was entsteht, wenn wir versuchen, „Altes ins Wanken zu bringen“ und unsere eigenen Ideen zuzulassen!
Wenn wir selbst wählen und anfangen umzulernen, neu zu lernen oder zu „verlernen“, an bestimmten Punkten in unserem Leben Dinge zum Besseren zu verändern. Wenn wir unseren „inneren Kompass“ - unsere Gefühle und unser Wissen - für uns nutzen.
Dann werden wir ehrlicher zu uns selbst. Leben authentischer das, was sich für uns richtig anfühlt. Wir wachsen daran, entwickeln uns weiter und leben nach innen und außen offener, dadurch leichter und damit glücklicher und zufriedener.

Jetzt denken Sie vielleicht: „Das klingt ja alles schön und gut“, aber „zu schön um wahr zu sein“, denn „so ist es einfach nicht“.
Und diese Sichtweise und dieses Gefühl kennen Sie. Und diese Sichtweise und diese Gefühle kenne ich auch. Sie sind uns beiden sehr vertraut.

Was ich hier schreibe, mag für Sie weit hergeholt klingen, aber ich weiß es aus meiner Berufs- und Lebenserfahrung: 
Dieses „Umlernen“ ist ein Prozess, dessen Beginn sich lohnt. Dessen „Durchlaufen“ sich lohnt. Dessen Ziel es mehr als wert ist. 
Und der im eigenen Tempo machbar ist.

Vielleicht ist das alles schon näher, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wo wir anfangen können und was das Machbare sein kann und soll.